Das Steuerrecht unterliegt einem ständigen Wandel, und das Jahr 2024 bildet da keine Ausnahme. Zahlreiche Neuerungen treten in Kraft, die sowohl für große Konzerne als auch für kleine und mittlere Unternehmen von Bedeutung sind. Als erfahrene Steuerberater in Krefeld haben wir die wichtigsten Änderungen für Sie zusammengefasst.
Überblick der wichtigsten Änderungen
Die Steuerreform 2024 bringt sowohl Entlastungen als auch neue Verpflichtungen mit sich. Besonders hervorzuheben sind die Änderungen bei der digitalen Meldepflicht, neue Abschreibungsregeln und Anpassungen bei der Umsatzsteuer.
Wichtiger Hinweis
Viele der neuen Regelungen erfordern eine Anpassung Ihrer internen Prozesse. Wir empfehlen, sich frühzeitig mit den Änderungen auseinanderzusetzen, um Nachzahlungen und Bußgelder zu vermeiden.
Digitale Meldepflichten erweitert
E-Invoicing wird Pflicht
Ab dem 1. Januar 2025 (mit Übergangsfristen) müssen alle B2B-Rechnungen digital versendet und empfangen werden können. Die Vorbereitungen dafür sollten bereits 2024 beginnen:
- Implementierung geeigneter Software-Lösungen
- Schulung der Mitarbeiter im Umgang mit digitalen Rechnungsformaten
- Anpassung der internen Prozesse für Rechnungsstellung und -bearbeitung
- Überprüfung der Kompatibilität mit Geschäftspartnern
Erweiterte DAC7-Meldepflichten
Plattformbetreiber müssen ab 2024 umfangreiche Informationen über ihre Verkäufer an das Bundeszentralamt für Steuern melden. Dies betrifft insbesondere:
- Online-Marktplätze
- Vermittlungsplattformen
- Dienstleistungsplattformen mit deutschem Bezug
Neue Abschreibungsregeln
Wirtschaftsgut | Alte Regelung | Neue Regelung 2024 | Vorteil |
---|---|---|---|
Computer & Software | 3 Jahre AfA | 1 Jahr Sofortabschreibung | Sofortige Liquiditätsentlastung |
Digitale Wirtschaftsgüter | Variable AfA-Zeiten | Verkürzte AfA-Zeiten | Schnellere Kostenverrechnung |
Büroausstattung bis 800€ | Geringwertige WG | Erhöhung auf 1.000€ | Mehr Flexibilität |
Umsatzsteuer-Neuerungen
One-Stop-Shop (OSS) Erweiterungen
Das OSS-Verfahren wird auf weitere Dienstleistungsbereiche ausgeweitet. Betroffen sind insbesondere:
- Plattformgeschäfte: Neue Regeln für die Umsatzsteuerbehandlung von Geschäften über digitale Plattformen
- B2B-Dienstleistungen: Vereinfachte Verfahren für grenzüberschreitende Dienstleistungen
- Digitale Services: Klarstellungen zur Umsatzsteuerbehandlung von Software-as-a-Service (SaaS) Lösungen
Reverse-Charge Verfahren
Änderungen beim Reverse-Charge Verfahren betreffen vor allem die Bauwirtschaft und Metallbranche. Die neuen Schwellenwerte und Anwendungsbereiche erfordern eine genaue Prüfung der bisherigen Praxis.
Förderungen und Entlastungen
Investitionsabzugsbetrag erhöht
Der Investitionsabzugsbetrag für kleine und mittlere Unternehmen wurde von 50% auf 60% der voraussichtlichen Anschaffungskosten erhöht. Dies ermöglicht:
- Höhere Liquiditätsvorteile bei geplanten Investitionen
- Bessere Planungssicherheit für Modernisierungsmaßnahmen
- Stärkere steuerliche Anreize für Digitalisierungsinvestitionen
Forschungszulage ausgeweitet
Die steuerliche Forschungszulage wird auf weitere Bereiche ausgeweitet und die Bemessungsgrundlage erhöht. Besonders profitieren:
- Softwareentwicklungsunternehmen
- Maschinenbauunternehmen
- Unternehmen der chemischen Industrie
Praxis-Tipp
Prüfen Sie Ihre aktuellen F&E-Projekte auf Förderungsfähigkeit. Oft können auch bereits laufende Projekte nachträglich geltend gemacht werden.
Compliance und Dokumentationspflichten
Erweiterte GoBD-Anforderungen
Die Grundsätze zur ordnungsmäßigen Führung und Aufbewahrung von Büchern werden 2024 verschärft:
- Strengere Anforderungen an die Manipulationssicherheit
- Erweiterte Protokollierungspflichten
- Neue Standards für die digitale Archivierung
Country-by-Country Reporting
Die Schwellenwerte für das Country-by-Country Reporting werden angepasst. Mehr mittelständische Unternehmen fallen unter diese Berichtspflicht.
Handlungsempfehlungen
Um von den neuen Regelungen zu profitieren und Compliance-Risiken zu vermeiden, empfehlen wir folgendes Vorgehen:
- Sofortige Bestandsaufnahme: Überprüfung der aktuellen steuerlichen Situation
- Prozessanpassung: Anpassung interner Abläufe an neue Anforderungen
- Software-Updates: Aktualisierung der Buchhaltungssoftware
- Mitarbeiterschulungen: Schulung des Personals zu neuen Regelungen
- Beratungsgespräch: Individuelle Beratung zu Optimierungsmöglichkeiten
Fazit
Die Steueränderungen 2024 bieten sowohl Chancen als auch Herausforderungen. Während einerseits neue Entlastungen und Vereinfachungen eingeführt werden, steigen andererseits die Compliance-Anforderungen. Eine frühzeitige Auseinandersetzung mit den neuen Regelungen ist essentiell, um optimal davon zu profitieren.
Als Ihr Steuerberatungsteam in Krefeld unterstützen wir Sie gerne bei der Umsetzung der neuen Bestimmungen und der Optimierung Ihrer steuerlichen Situation.